Ende November ist die erste Lieferung des heiß ersehnten Dexcom G7 bei mir eingetroffen. Die anfängliche Euphorie über die 30-minütige Aufwärmzeit und die Größe des Sensors wichen aber bald der Frustration über kleine Fehler und Probleme. Warum ich den G7 dennoch weiterhin benutze und meinen (erstmaligen) Frieden mit dem Dexcom G7 gefunden habe, erfahrt ihr in diesem Beitrag!
Meine Pluspunkte des G7 Sensors im Vergleich zum Dexcom G6
+ Die 30-minütige Aufwärmphase ist gegenüber der zwei Stunden andauernden Aufwärmphase beim Dexcom G6 natürlich ein Game changer. Wie oft habe ich zusammen mit anderen Menschen mit Diabetes Witze darüber gemacht, denn "was in der Aufwärmphase passiert, bleibt in der Aufwärmphase!" Wem ist es nicht schon passiert, nach den zwei Stunden mit einem schrillen Alarmton auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt zu werden? Natürlich sind wir etwas verwöhnt, früher gab es schließlich auch nur die altbewährte Blutzuckermessung mit Messgerät. Ich bin auch nach wie vor eine große Freundin vom Kalibrieren und finde es sehr wichtig, den Sensor ab und an zu überprüfen.
+ Es gibt nun eine Wechselperiode von 10 Stunden nach Auslaufen des Sensors. In dieser Zeit bekommt man weiterhin alle Daten auf das bevorzugte Gerät. Ich finde das sehr praktisch, da die Zeit des Wechsels ja doch nicht immer passt und ich so flexibler sein kann.
+ Die Größe! Dazu muss ich denke ich nicht viel mehr sagen, oder? Fast ein bisschen schade ist es, dass die schönen Sensorsticker zum Beispiel von wenn schon - dann schön kaum noch Fläche bekommen ;-)
+ Die Alarme wurden um viele Funktionen angepasst und es gibt endlich auch neue Töne! Mir gefällt die "1. Warnung verzögern" Funktion bei der Warnung "Hoher Wert". Gerade wenn ich etwas gegessen habe und weiß, dass mein Blutzucker für kurze Zeit aus dem Zielbereich gerät, aber in zwei Stunden wieder eingependelt ist oder ich vor einer Sporteinheit meinen Zielbereich etwas höher stecke, um nicht beim Training zu unterzuckern. Wann würdet ihr diese Warnung nutzen?
Es gibt außerdem die Schlummerfunktion, deren Funktion ich noch nicht ganz nachvollziehen kann, da ich ja ohnehin erneut alarmiert werden, wenn mein Blutzucker sich nicht wieder im Zielbereich einfindet.
+ Die Alarme lassen sich teilweise nun in den Modi "leise", "mittel" und "intensiv" einstellen. Ich empfinde die neuen Alarme (immer mit G7 am Anfang) empfinde ich als deutlich angenehmer als die Alarme beim G6. Diese bleiben der neuen App jedoch auch erhalten. Ich kann außerdem wieder zwei Warnprofile anlegen.
+ Es gibt zwei Ruhemodi für diskretere Einstellungen, die bis zu einem Zeitraum von 6 Stunden eingestellt werden können. Entweder kann ich die Warnungen auf "Vibrieren" setzen oder auf "Alle stumm". Alle Stumm umfasst anders als beim Vibrieren auch die Warnungen für "niedrigen Blutzucker (dringend)" und "Sensorfehler".
+ Die Verpackungen und die Setzhilfe sind deutlich kleiner. Die Setzhilfe erinnert sehr an den Freestyle Libre. Ich persönlich habe kein Problem mit Nadeln, aber kann mir vorstellen, dass diese neue Setzhilfe nicht alle freut. Wie beim G6 auch ist der Einstich bei mir wieder komplett schmerzfrei.
+ Erklärvideos und Transkripte sowie umfassende Informationen sind in der App eingebaut. Gerade für Sensor-Neulinge sind die Informationen und Step-by-step Anleitungen in der App sicher nützlich.
Meine Kritik am Dexcom G7 und der App/ Minuspunkte
- Der größte Punkt zuerst: Der Dexcom G6 war bei mir sehr viel genauer als der Dexcom G7. Das ist unschön, da ich mich auf die Sensordaten verlassen können möchte und muss. Von den bislang 5 Sensoren war bisher erst einer dabei, der nach einer Kalibrierung akkurat und sehr genau lief. Ja, Abweichungen können passieren, aber ich kann euch nur meine Erfahrungen mitteilen und die sind nun mal, dass G6 und Blutzuckermessungen mit Messgerät immer sehr dicht beieinander lagen und mit dem G7 leider nicht. Meistens liegt der (deutlich) höher als blutig gemessen. Der Dexcom G7 scheint einen Hang zur Dramatik zu haben. Ich habe es jedoch munkeln hören, dass sich daran etwas ändern soll. Ich bin gespannt.Puh. Ihr seht, das ist ein eher durchwachsener Erfahrungsbericht. Ich vermisse meinen Dexcom G6 etwas, aber ich möchte dem Dexcom G7 eine Chance geben und hoffe, dass sich die Genauigkeit durch ein früheres Setzen und späteres Starten verbessern lässt. Diesen Tipp habe ich von einer Followerin bei Instagram bekommen. Was denkt ihr? Konntet ihr den Dexcom G7 bereits ausprobieren? Wie gefällt er euch? Oder habt ihr andere Fragen, vielleicht zur Beantragung? Lasst es mich gern in einem Kommentar wissen!
1 Kommentare
Nachdem ich diesen Effekt beobachten konnte, habe ich bei Dexcom nachgefragt und es wurde mir bestätigt. Auf meine Nachfrage, warum dies nicht stärker beworben werde, wurde die Problematik genannt, dass wenn der Patient vergesse, zeitnah den alten Sensor zu deaktivieren, man parallel nach Aktivierung des neuen Sensors zwei unterschiedliche Blutzuckerverläufe angezeigt bekomme, was zu Verunsicherung führen könne. Weiterhin viel Spaß.
A. Klein