Da ich von einigen Diabetesbloggern getaggt wurde, kommt heute mein Beitrag zur Blogparade Diabetes Type YOU von Sassi und Marcel.
Da ich viele dieser Fragen schon in anderen Blogposts beantwortet habe, werde ich euch Auszüge aus diesen bereitstellen und wenn ihr Lust habt, könnt ihr natürlich gern auch den ganzen Beitrag dazu lesen.
1. Wie alt bist du und wie lange hast du Diabetes?
Kurz nach meinem 17. Geburtstag (September 2011) veränderte sich mein Leben für immer.Aus Wie alles begann - meine Diagnose 2011
Ich befand mich gerade als Austauschschülerin in America, genauer gesagt in Wisconsin.
Seit einiger Zeit fühlte ich mich seltsam schlapp und mir wurde oft schwindelig.
Während der Mittagspausen (Lunch break) wurde mir auch oft schwarz vor Augen und ich bekam infolgedessen keinen Bissen herunter, später plagten mich regelrechte Fressattacken, da mein Magen knurrte.
Abends ging ich immer früh zu Bett, da ich schon den ganzen Tag über so müde war.
Meine Gastfamilie und ich schoben es auf die ungewohnte Sprache, das ungewohnte Essen und mein neues, aufregendes Umfeld.
Doch entgegen aller Versprechen, wurde es nach einiger Zeit nicht besser, sondern schlimmer.
[...]
Endlich, nach zwei Monaten voller Quälerei, wurde tatsächlich mal mein Blutzucker gemessen.
Dass der die 400er Marke längst überschritten hatte, muss ich wohl kaum erwähnen.
Nach der Nacht im Krankenhaus war ich vor allem erleichtert. Ich würde wieder gesund werden, denn mit Diabetes konnte man leben.
Komisch, wie glücklich man über eine Stoffwechselerkrankung sein kann.
2. Penste noch oder pumpste schon?
Ich bin glücklich mit meinem Omnipod - mehr dazu gibt es hier
3. Was war dein schönstes Diabetes-Erlebnis und wie beschreibt sich deine schlimmste Erinnerung?
Die schönste Erlebnisse sind für mich Dinge, die ich von meinem Diabetes gelernt habe.
Dieser Post ist einer meiner Liebsten, denn ich bin stolz darauf, dass ich dem Diabetes und meinem schlechten Start in die Diabeteswelt etwas Positives abgewinnen kann.
Ich weiß jetzt, dass ich aus jedem tiefen Loch wieder herausfinde, allein oder mit Hilfe.
Ich weiß auch, dass nach den schlechten Tagen wieder gute Tage folgen und erlaube es mir daher, auch mal einen Schlechten zu haben.
Das ist okay, solange ich nicht aufgebe, ich versuche es einfach am nächsten Tag wieder.
Wenn mir etwas Negatives widerfährt, kann ich oft etwas Positives aus der Situation herausziehen und sei es auch nur, dass ich diesen Fehler bestimmt nicht noch einmal begehe.
Denn es ist doch so: Sich über die negativen Dinge im Leben zu ärgern, macht nicht glücklicher.
Meine positive Grundeinstellung hilft mir nicht nur beim Management meiner Blutzuckerwerte, sondern auch im alltäglichen Leben.
4. Misst du oder scannst du?
Ich mache beides, denn man kann sich nicht in jeder Situation auf das Libre verlassen.
5. Dein liebster Hypohelfer?
Ich habe immer Cola und Traubenzucker dabei, wobei ich von der Cola eigentlich wegkommen möchte.
Das Problem ist nur, dass Cola bei mir wirklich am Schnellsten hilft.
6. Tagebuch schreiben, in einer App dokumentieren oder „F*** off“?
Obwohl ich durchaus technikaffin bin, sind Apps für den Diabetes einfach nicht mein Ding.
Das liegt gar nicht daran, dass ich die Apps blöd finde, sondern eher daran, dass ich meine Werte nicht gern auf dem Handy habe.
Ein altmodisches Tagebuch gefällt mir besser und dieses führe ich (meistens) regelmäßig.
7. Familie nervend oder helfend?
Meine Familie ist super!
Natürlich fragen sie öfters mal nach, wie die Werte sind und wie es läuft.
Da ich die Therapie aber von Anfang an allein gemanagt habe, wird mir nicht reingeredet.
Dafür bekomme ich oft Traubenzucker geschenkt ;-)
8. Warum bloggst du oder liest Diabetes-Blogs?
Es ist mein Ziel, Andere zu motivieren, sie zu begleiten und gemeinsam mit ihnen Hindernisse zu überwinden, die uns Diabetikern tagtäglich in den Weg gelegt werden.
Dafür ist mein Blog da, auf dem ich darüber schreibe, wie ich uns sehe:
Wir sind Experten auf unserem Gebiet.
Wir sind stark.
Wir sind Helden.
Wir können alles schaffen, wenn wir nur wollen.
(und vor allem alles essen!)
Ich möchte uns Menschen mit Diabetes eine Stimme geben, denn nur wenn wir gemeinsam stark sind, können wir etwas erreichen.
Die Welt ist noch immer voller Vorurteile, die im schlimmsten Fall Leben kosten können.
Unzureichende Insulinversorgung, fehlende Aufklärung und Schulungen, keine Unterstützung bei der Diabetestherapie - das muss sich ändern!
Außerdem habe ich durch meinen Blog bereits viele Dinge über Diabetes lernen können und habe tolle Menschen kennengelernt, die mich täglich aufs Neue motivieren.
9. Diabetes als Sportbremse? Oder wie vereinigst du die beiden Dinge?
Dazu kommt bald ein Post, bleibt gespannt ;-)
10. Wie offensiv gehst du mit deinem Diabetes um?
Als ich vor 3 Jahren mit dem Diabetes im Gepäck ein paar Monate früher als geplant nach Hause kehrte, wusste bereits jeder in meinem Umfeld über mein neues Anhängsel Bescheid.Aus Wie ich lernte, für meinen Diabetes mutig zu werden
Denn wie es so in der menschlichen Natur liegt, war ich vielleicht nicht Gesprächsthema Nummer Eins, aber immerhin Zwei: „Hast du schon gehört, Lea ist wieder da! Sie musste das Auslandsjahr abbrechen, weil sie so krank ist.“
Zugegeben, so falsch war das nicht, denn bis ich mich entschloss, nach Hause zu fliegen, hatte ich weder Bolus-Insulin noch eine Schulung erhalten.
Mein Gesundheitszustand ließ daher zu wünschen übrig und obwohl ich zu der Zeit im Krankenhaus lag, kamen blöde Sprüche unwissender Schulkameraden auf, die nur von denen vehement verteidigt wurden, die Menschen mit Diabetes in ihrer Familie hatten.
„Also, ich hätte ja nicht abgebrochen, nur weil ich ein bisschen krank bin.
Mit Diabetes ist es ja einfach zu leben und überhaupt hat sie ja selbst Schuld, wenn sie sich mit Süßigkeiten vollgestopft hat.“
In dieser Situation musste ich mich schließlich entscheiden:
Sollte ich verletzt schweigen und doofe Sprüche über Diabetes über mich ergehen lassen, während ich mich so unauffällig wie möglich um meine Diabetestherapie kümmerte, oder sollte ich aufstehen und selbstbewusst dafür kämpfen, dass Menschen mit Diabetes nicht nur akzeptiert, sondern auch verstanden wurden?
Klar, dass ich mich für die zweite Möglichkeit entschied.
11. Wenn du einen Wunsch frei hättest…
Jeder denkt bei diesem Satz sofort an Heilung - ich denke, das ist (leider) eher unrealistisch.
Was ich mir wünsche, ist, dass wir Menschen mit Diabetes besser verstanden werden - denn obwohl man mit der "Krankheit" meistens gut leben kann, gibt es einige Dinge, die uns manchmal einschränken.
Außerdem möchte ich eine größere Aufklärung darüber, dass es immer noch Menschen gibt, die an Diabetes sterben müssen.
Momentan überlege ich mir, wie ich besser helfen kann.
Wer gute Projekte oder Ideen hat - immer her damit!
4 Kommentare
Ja, man kann den Pod schon manchmal sehen, allerdings ist er recht klein, daher fällt er kaum auf :)
Ich wurde bis jetzt nur drauf angesprochen, wenn ich den Pod am Arm getragen habe...
Es ist manchmal schwierig, eine neue Einstichstelle zu finden, wenn man den Bauch auch mal verschonen möchte.
Da ist aber jeder anders!
Bei den meisten sitzt der Omnipod auch an den Beinen und am Rücken super, bei mir eher am Bauch und an den Armen.
Das muss man dann eben ausprobieren! :)
Im Moment ist es wieder so unkompliziert, dass ich oft gar nicht mehr aktiv daran denke, dass ich Diabetes habe.
Zum Essen rechne ich mir die KE aus, gebe das in die Pumpe ein und komme 2 Stunden später mit fantastischen Werten raus :)
Welches Pumpenmodell für dich selbst das Beste ist, findest du aber durch Ausprobieren raus.
Bei Ypsomed kann man auch einen Omnipod als Demo bestellen, um das Tragegefühl zu testen. Das Ganze ist sogar kostenlos.